Das Gasthaus Dråge ist eine kulinarische Perle in Kärnten. Slow Food-affin, regional, urig und saugut. Mitte April ist Schluss. Also nichts wie hin. Warum? Darum:
„Der Dråge“ liegt – je nach dem von welcher Seite man kommt – vor oder hinter Bad Kleinkirchheim. Vom Millstätter See und Radenthein kommend, etwas hinter dem Ort, links rauf. Von der Turracher Höhe kommend kurz vor der Ortstafel rechts rauf. Rein geographisch ist damit alles gesagt.
Wesentlich mehr gibt es über die Karte, die Menüs und den Weinkeller zu berichten. Das Ambiente ist rustikal, ein altes Bauernhaus. Ausgesprochen charmant und sympathisch, und was aus der Küche kommt ist kreative, authentische, österreichische Küche auf unglaublich hohem Niveau. Es hat sich fast zu einem Ritual entwickelt. Seit Jahren finden in Bad Kleinkirchheim die Verkostertrainings sowie die Prämierungsverkostung für den World Spirits Award statt. Bei jedem Training und bei jeder Prämierung wird ein Abend für den Dråge reserviert. In der Zwischenzeit ist eine erkleckliche Anzahl unvergesslicher Abende zusammen gekommen.
Ich erzähle hier vom jüngsten dieser Abende. Und das mit Wehmut, denn Mitte April hängt Heinz Gell sein Häkelhäubchen an den Nagel. Das Wirtshaus wird renoviert, was danach kommt, steht noch in den Sternen. Apropos Sterne: Die gab/gibt es für das Gasthaus natürlich nicht, aber dafür seit Jahren konstant eine Haube (14 Punkte) bei Gault Millau.
Der Gruß aus der Küche fiel diesmal etwas größer aus. Ein Blunzenzuckerl, auf Raunerbeet, Crème fraiche mit Wasabi (da kommt der Experimentator durch) und Kräuterschaum. Blutwurst und die rote Rübe waren in der Kombination ein Traum. Da hätte es die würzige Crème fraiche fast nicht gebraucht. Egal, gepasst hat es trotzdem wunderbar. Dann ein traumhaft lockeres Karfiolparfait, das solitaire zwar nicht der Gaumenrenner war, zusammen mit dem würzigen Avocado-Spiegel und dem geräucherten Mirnock-Lachs einfach ein Traum.
im Text vergessen: Tatar, Carpacchio, Wachtelei
Nächster Höhepunkt (die Suppe überspringe ich hier) war das Zandermedaillon mit hawaiianischem Fleur de Sel und (tatarata!) einer atemberaubenden Estragon-Honig-Sauce mit geröstetem Buchweizen. Der Fisch am punktesten, die Senf-Honig-Sauce ein Gaumenschmeichler par excellence. Als Zwischengang ein Zwetschkensorbet mit Schaumwein (passt scho), dann der Hauptgang: Keule und Rücken vom heimischen Hirschkalb mit Spitzmorchelrahmsauce und Romanesco. Was soll ich sagen? Eine Delikatesse, die keine Fragen offen lässt. Hier noch ein paar Bilder (auch von früheren Besuchen).
Gell zeigt mit seinen Menüs, was mit vorwiegend regionaler Küche machbar ist, und dafür gebührt ihm Respekt. Kärntner Låxn, Kärntner Jungrind und Kärntner Milchkalb, das Wild vom befreundeten Jäger. Authentische Produkte, perfekte Handwerkskunst in der Küche, professionelles und sympathisches Service. Mehr braucht es nicht.
Ah ja, bevor ich es vergesse: die Weine des Abends waren (sorry, ohne Kostnotiz): Eichinger, Roter Veltliner 2010; Knoll, Grüner Veltliner Smaragd Loibenberg 2008; Hirtzberger, Grüner Veltliner Smaragd Rotes Tor 2008; Moric 2008; Triebaumer, Mariental 2007 (schad drum, viel zu jung); Bayer, In Signo Leonis 2001 Magnum.
Gasthof Drage
Rottensteinerweg 1
9546, Bad Kleinkirchheim
04240/277
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