Jahrelang ist der gusseiserne Griller irgendwo herumgestanden. Zuletzt in der Garage. Jetzt haben wir ihn wieder. Und dabei auch gleich 3 Blaufränker von Thomas Schwarz probiert. Dabei ist das Eisentrumm ein wahres Goldstück. Ein Werk solider Handwerkskunst. Als er damals, vor über 30 Jahren nach Grafenast geliefert wurde, war er noch warm von den letzten Hammerschlägen des Schmieds. Jedenfalls ist er mit seinen wuchtigen Rosten und den rostigen Anfachröhren ein gewichtiges Statement gegen lifestylische Kugel-, Eier- und sonstige Systemgriller. Und damit genau meins.
Meine schwiegerelterliche Familie hat einen starken Griechenland-Bezug. Für einen Grillnachmittag wie gestern bedeutet das, dass es bei den Salaten und Vorspeisen weit über das obligatorische Tsatsiki hinausgeht: choriátiki, skordaliá und taramas. Gegrillt wurde in 3 Gängen. Wolfsbarsch und ein paar Sardinen für den Anfang. Noch nicht der große Auftritt für die Roten, aber ein gelungener Start und würdige Belebung des schlummernden Riesen.
2009 Leithaberg Rot, Kloster am Spitz & Lammkronen in Thymian und Knoblauch mariniert.
Leithaberg ist Blaufränkisch ist Terroir ist Mineralik ist saugut. Soviel zur Kurzversion. Der Wein ist von intensiver, satter rubinroter Farbe, wirkt jugendlich und kräftig. Dezent fruchtig, vielmehr machen sich kühle Gewürznoten breit. Pfeffer. Am Gaumen macht der Wein enorm Spass. Karg mineralisch, unheimlich elegant und feingliedrig. Kein Speck, keine Wucht. Einfach nur ein Blaufränkisch, der Brombeere andeutet und geschliffene Mineralik liefert. Zum Lamm ein Traum.
2009 Blaufränkisch Rohrwolf, Kloster am Spitz & Souvlaki vom Duroc-Schopf
Benannt nach dem Goldschakal, der Purbachs Wappen ziert, entpuppt sich der Wein als junger Wolf im Schafspelz. Wilde Fruchtigkeit nach Brombeere, Aronia und Holunder kommt vorderhand samt und seidig daher. Dahinter und danach zeigt sich aber ungeschliffene Rohheit. Hat Biss am Gaumen und eine athletische Struktur. Lässt die Souvlaki gewähren, steht aber weit über ihnen.
2009 Blaufränkisch Eisner, Kloster am Spitz & Duroc-Souvlaki mit Barbecue-Rub
Mittlerweile kenne ich die Kloster am Spitz-Weine recht gut, und keiner steht so klar für die Linie von Thomas Schwarz wie der Eisner. Geradlinig, prickelnd mineralisch, kristallklare und genau definierte Frucht (Heidelbeere), Tiefe, elegant-erdige Noten (ist kein Widerspruch), Schwarztee und weisser Pfeffer. Beeindruckend lang anhaltend. Das könnte echt was werden mit uns. Die Souvlaki sind übrigens dieselben, wie zum Rohrwolf. Nur diesmal vor dem Grillen eingerieben in Dean & Delucas Barbecue-Rub, einer Gewürzmischung in Richtung Kansas City BBQ-Style. Also würzig, süss und rauchig. Eine grandiose Paarung. Das Fleisch wird durch das Rub eine Spur mürber und bietet – getragen von der pfeffrigen Würze – dem Wein Paroli.
Conclusio: Die 3 Blaufränkisch vom Kloster am Spitz sind von außergewöhnlicher Qualität und Charakter. Keine Fruchtbomben oder Mainstream-Knaller, sondern Weine mit Profil und klarer Linie. Allen gemeinsam ist die karge Mineralik, die dem steinigen Grund, auf dem sie stehen, geschuldet ist. Test bestanden, ich mache jetzt den Pinot auf.
PS: Gespeist wurde übrigens in der Galerie Unterlechner, unter Bildern von Damisch, Chagall und Pfefferkorn.
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