Große Rieslinge, ein überraschender Rebsortenvielfaltsflight und 2 Eisweine, wie sie unterschiedlicher nicht sein können.
Roman Horvath und Michael Linke von der Domäne Wachau haben mit viel Herzblut und sicherer Hand 15 grandiose Weine aus Österreich und Deutschland ausgewählt. Verkostet wurden sie im am 23. April 2012 im Rahmen des Wachau Gourmet Festivals.
2010 Forster PECHSTEIN, Riesling Großes Gewächs, Von Winning (Pfalz)
Brillant-sattes Strohgelb, leicht dunkler Kern. Sauber, intensiv und zauberhaft jugendlich. Die Nase nicht ganz unumstritten. Einerseits klischeehaft exotisch, nach Passionsfrucht, Zitrus und Kumquat duftend, anderseits sind auch gemüsig-krautige Noten nicht zu leugnen. Vor allem im leeren Glas, deutlich frisches Sauerkraut. In jedem Fall aber unglaublich basaltmineralisch. Trocken, knackfrische Säure und überhaupt ziemlich straff. Der Wein steht im Moment am Anfang seiner Genussperiode. Ein Terroir- und Charakterwein erster Güte.
2010 Riesling Smaragd, ACHLEITEN, Rudi Pichler (Wachau)
Strohgelb, intensiv-strahlend. Sauber, aber streng. Ein junger, burschikoser Generalstabsoffizier. Sehr klare Linie, Karge Mineralik, dahinter frischer, geriebener Apfel und dezente Gelbfruchtigkeit. Puristischer und straffer geht Riesling kaum. Am Gaumen trocken, unwahrscheinlich präziser und langer Abgang. Wie auch in der Nase reduktiv, reduziert, geradlinig.
2010 MONZINGER FRÜHLINGSPLÄTZCHEN, Riesling Großes Gewächs, Emrich-Schönleber (Nahe)
Sattes, helles & funkelndes Strohgelb, dichter Kern. Sauber, juvenil. Zauberhaft verspieltes Frucht-Säure – Spiel. Marille, vor allem aber reife Birne, eventuell Quitte. Leichte Kräuternoten. Am Gaumen (natürlich) trocken mit sehr feiner, eleganter Säure. Der Wein deutet auch (ganz leicht) rustikal-erdige Noten an, die ihm den Anschein von Tiefe geben. Gut, aber nicht ganz so gut wie der Pechstein.
2009 ESCHENDORFER LUMP, Silvaner Grosses Gewächs, Horst Sauer (Franken)
Ein signature wine. Weil Silvaner (für Franken), weil vom Rebsortenchamp (für Silvaner). Strohgelb aber immer noch mit grünem Schimmer. Sauber (am Anfang allerdings ein leicht krautiges „Stinkerl“). Dahinter und danach aber kompakte Fruchtkomponenten. Pfirsich, junge Marillen aber auch frischer Zitronensaft. Dazu eine minzig-herbe Note und klare Mineralik. Trocken, aber fruchtsüss, feine, sehr geradlinige Säure. Rundum harmonisch und trinkig.
2009 GLOTTERTÄLER EICHBERG, Grauburgunder Grosses Gewächs, Salwey (Baden)
Achtung! Das Weingut hat 2 Lagen „Eichberg“. Neben dem heimatlichen Oberrottweiler Eichberg, gibt es auch noch einen Glottertäler Eichberg, der klar von Gneisboden bestimmt ist. Wie auch dieser Grauburgunder. Dunkles Strohgelb, leicht ins Orange tendierend. Sauber, leicht gereift, zurückhaltend. Nussig, vegetabil, mineralisch und kompakt. Am Gaumen trocken, kräftige und griffige Säure, leicht phenolisch, viel Extrakt. Harmonischer (deutscher) Burgundertyp von der eher kompakteren Bauart.
2009 Grüner Veltliner Smaragd, STEINERTAL, Leo Alzinger (Wachau)
Ein strammer Bursche aus der Ostwachau. (Mittlerweile) Strohgelb, erste goldene Reflexe, zarte Randaufhellung. Schmelzig, sauber, kristallklar, reife, gelbe Fruchtnoten, engmaschig. Sehr feine Klinge! Am Gaumen irritiert das Zuckerspitzerl. Aber nur kurz. Was bleibt, ist ein kräftiger, stoffiger Wein mit viel Präzision und Finesse.
2007 Riesling Smaragd, SCHÜTT, Knoll (Wachau)
Brillant-strahlendes, sattes Strohgelb, goldene Reflexe. Viel spricht für 2007 bei dem Wein: Reifestadium, Qualität. In der Nase sauber, leicht angegraut, ausgeprägt und charmant. Der Wein deutet Honignoten und dezente Kräuterwürze an. Über dem Ganzen schwebt ein Hauch zugänglicher Mineralik. Trotz seiner Eleganz und Zugänglichkeit ein tiefschürfender Wein.
2007 NIEDERHAUSEN HERMANNSHÖHLE, Riesling Grosses Gewächs, Dönnhoff (Nahe)
Wieder: Brillant-strahlendes, sattes Strohgelb, goldene Reflexe. Sauber, expressiv, fruchtig und floral. Genauer gesagt ausgesprochen elegante Noten von Steinobst/Marille und Heublume. Dabei aber auch mineralisch, saftig, fruchtsüss und voluminös. Am Gaumen trocken, aber wieder mit einem Äutzerl zu viel Restzucker. Trotzdem natürlich ein grandioser Wein.
2007 FORSTER KIRCHENSTÜCK Riesling Grosses Gewächs, Bassermann-Jordan (Pfalz)
Beste Pfalzlage. Schon 1828 als Top-Riese klassifiziert und nicht zu unrecht, wie dieser Wein zeigt. Geprägt von Buntsandstein und viel Kalk, zeigt der Wein Mineralik auf (sehr) hohem Niveau. Überhaupt deutet bei dem Wein vieles eher auf zurückhaltenden Chardonnay, als auf Riesling hin. Hier tritt die Rebsorte eindeutig in die zweite Reihe und macht Platz für den Boden. Der Wein ist karg, straff und einfach großartig.
2006 Riesling Smaragd, Singerriedel, Franz Hirtzberger (Wachau)
Intensives, tiefdunkles Strohgelb. Sauber, enorm wuchtig, mittlere Reife. Der Wein ist komplex und verwoben, entwickelt sich im Glas von Minute zu Minute zu einer filigranen und trotzdem engmaschigen Matrix aus getrockneten Fruchtaromen, Bananenchips, hochreife Quitte und Ananas-Sirup. Am Gaumen trocken, dicht und von belebender Säure gezeichnet. Unheimlich lange Präsenz am Gaumen. Best of perfect würde ich meinen.
2006 Riesling G-Max 2006, Keller (Rheinhessen)
Gemeinsam mit dem nächsten Wein eigentlich eine Themenverfehlung, weil kein GG. Darüber sehe ich aber wohlwollend hinweg und bedanke mich herzlichst für diesen Ausrutscher. Im Glas ein Wahnsinnswein (in einem Wahnsinnsflight). Opulent und breit, gleichzeitig aber auch straff und gebändigt. Ausladende Noten nach reifem, teils hochreifem, saftigem Steinobst. Entwickelt sich ständig im Glas und zeigt immer wieder neue Seiten. Das ganze Frucht-Ensemble begleitet von straffer Mineralik. Ein Augenöffner.
2005 Riesling Smaragd, Unendlich, FX Pichler (Wachau)
Vor 2 Wochen hier schon einmal verkostet und beschrieben. Zu meiner Überraschung heute ein ganz anderer Wein. Zumindest präsentiert sich der Wein hier anders. Hier wurde der Wein bereits am Vormittag belüftet, dort etwa 2 Stunden vor der Verkostung. Der Unterschied ist gewaltig. Dunkles Strohgelb, leicht goldene Reflexe. Sauber, enorm expressiv und druckvolle Nase. Warmer Brotteig, dafür leicht schwammige Frucht. Enorme Dichte – sowohl in der Nase, wie auch am Gaumen. Komplex und am Punkt. Großartiger Wein & viel zugänglicher als die zuletzt verkostete Flasche.
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