50 Millionen Ostereier, die jährlich in Österreich gekauft, bemalt, versteckt, gefunden und verzehrt werden, sind 50 Millionen Gründe genauer hinzusehen.
Im Vergleich legen Hühner weltweit 1.200.000.000 (in Worten 1,2 Billionen) Eier. Der Selbstversorgungsgrad in Österreich liegt mittlerweile wieder bei etwa 80 %. Mehr Wissen und Information zum Thema Ei, sind auf www.bio-wissen.org zu finden. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch an Eiern liegt in Österreich bei 240 Eiern pro Jahr. Das entspricht (plusminus) der Jahresleistung einer Legehenne. Rechnerisch hat jeder Österreicher damit seine eigene Henne. Durch seinen Eierkauf hat er die Möglichkeit zu entscheiden, wie seine Henne leben darf.
Einer, bei dem die Haltungsfrage eine Haltungsfrage ist, ist Toni Hubmann. Ich darf kurz aus einem seiner Flyer zitieren: „Wir schreiben das Jahr 1988. Ronald Reagan war Präsident der USA, in Moskau leitet Michail Gorbatschow einen Wandlungsprozess ein, den wir später Perestroika nennen werden, die ersten CD’s ersetzen Schallplatten, man trägt Dauerwelle, Steghosen und Pastellfarben – und in der Glein, einem kleinen Ort nahe Knittelfeld, lässt Toni Hubmann die Hühner frei“. Seither (und viel hat nicht dagegen unternommen) gilt er als enfant terrible der Eierbranche. Er wirkt allerdings nicht so, als ob ihm das viel ausmachen würde. Sympathisch, Vertrauen erweckend und ruhig, seine „Sache“ aber vehement und mit Leidenschaft vertretend. Bei ihm und seinen Vertragsbauern dreht sich alles um „artgerechte Tierhaltung auf höchstem Niveau“. Das klingt natürlich platt – ist mir klar. Die Dinge, an denen man das erkennt zeigen, wie ernst er es meint. Wiese, soweit das Hennenauge reicht, Sandbäder, Schattenplätze, Wintergärten. Wären da nicht auch noch komfortable Sitzstangen oder Einstreunester, könnte man meinen, es geht um die Beschreibung einer steirischen Therme.
Beim FiBL_tasting forum am 27. März 2012 war Toni dabei, hat seine Eier präsentiert und gegen die Konkurrenz antreten lassen. Hier ein paar Eindrücke von der Verkostung:
1. Flight (weich gekocht – allerdings leicht nachgegart und dadurch kernweich)
Bio-Ei, Babette’s (Grünleger), Toni Hubmann
Eigentlich recht zurückhaltend, aber frisch und außergewöhnlich authentisch. Leicht nussig und ein Hauch von Aroma, das an Leber erinnert. Schale: Pastelliges Mint.
Bio-Ei, Babette’s (Schwarzleger), Toni Hubmann
Das charaktervollste unter den 3 Eiern. Extrem ausdrucksstark und individuell. Dotter etwas kleiner, aber intensiv und rustikal. Tiefdunkle Schalenfarbe.
Bio-Ei, Hybridrasse, Zurück zum Ursprung, Hofer
Ein volles, cremiges, üppiges Ei mit intensiver Ausprägung. Genau das, was man sich von einem Ei erwartet. Expressive Dotterfarbe, dunkle Schalenfarbe.
2. Flight (hart gekocht und gefärbt) – die Ostereierkollektionen
Bio-Ei (Hybridrasse), Toni Hubmann
Gut, aber deutlich hinter den beiden Babette’s. Leicht zurückhaltend, sauber
Bio-Ei (Hybridrasse), Ja, Natürlich!
Kleiner, ganz heller Dotter. Sauber, frisch, allerdings recht unprätentiös und ohne Eigencharakter
Bio-Ei (Hybridrasse), Zurück zum Ursprung
Als kernweiches Ei noch ein ziemlicher Knaller, konnte es hartgesotten kaum überzeugen. Mild, unauffällig. Sauber, aber fad.
3. Flight (zum Drüberstreuen)
Strausseneierspeis‘
Es geht dabei mehr um erlebnisorientiertes Zubereiten. Strausseneier sind die größten Eier der Welt, haben eine verdammt dicke Schale, der man nur mit der Bohrmaschine (ok, Akkuschrauber würde auch reichen) beikommt. An einer Spitze eine etwa 5 – 7 Millimeter dickes Loch bohren und mit einem Strohhalm das Ei ausblasen. Aus der Masse ein ganz normales Rührei machen. Wie gesagt – macht optisch einiges her und sorgt für Aha’s und Oho’s. Die hören aber spätestens auf, wenn die Eierspeis am Teller ist. Der kulinarische Mehrwert ist überschaubar.
Spiegelwachtelei (oder Wachtelspieglei)
Ganz anders bei den kleinen Wachteleiern. Da bleibt das Oho! Obwohl klein (und eine Fitzelarbeit), bieten die kleinen Dinger ein fulminantes Gaumenerlebnis. Angeblich sind sie auch gesünder. Vielleicht. Eine Delikatesse sind sie allemal.
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