Vino Camp 2012: Frühstücksweine

 

 

 

 

 

 

Ich habe mich recht blauäugig für die Session entschieden. Ohne die Beschreibung genau zu lesen. Eine Weinprobe in der Früh. Leichte Weine halt. Was sonst?

Eines vorweg: das Ergebnis der Session ist für mich vermutlich das Nachhaltigste des ganzen Camps. Das hat mit meinem massiv gestörten Verhältnis zu Frühstücksgetränken jeglicher Art zu tun. Vor allem meine ich damit das schauderhafte Angebot an den Frühstücksbuffets der Hotels. Eine dünne, braune Brühe als Kaffee, aromatisierte Teesackerl und als Apfel-oder Orangensaft das Schlimmste, das die Welt zu bieten hat. Dass die Milch in der Regel UHT oder ESL ist, ist dabei noch das geringste Übel.

Dass das auch anders geht, hat Guntram Fahrner vom Weinladele in Karlsruhe gezeigt. Mit Fruchtsalat, Birchermüsli und Cornetti standen 3 Frühstücksklassiker am Tisch, und die Frage nach dem passenden Wein im Raum. Zum Fruchtsalat probierten wir die Cuvée von Weinbirnen von Jörg Geiger. Bezeichnungsrechtlich ein Bisserl holprig als „teilvergorener Birnenschaumwein“ gelabelt, entpuppt sich der Sprudler als kaum zu übertreffender Start in den Tag. Muskatige Birnennote, nicht so filigran/feingliedrig wie Williams, eher wie spritziger, junger Most mit verspielter Süsse. Die Birnen kommen dabei von Hochstämmern aus dem Albvorland. Erinnert irgendwie an Moscato d’Asti, nur dass man davon noch mehr trinken kann: 1 % Alkohol ist so gut wie nix. Zauberhaft!

Dann 2 Beerenauslesen vom Kaiserstuhl. Einmal 2005 Scheurebe Achkarrer Schlossberg, dann 1999 Ruländer Ihringer Winkelberg. Beides schon einigermaßen reife, aber immer noch quicklebendige Süssweine, die (überraschend und erstaunlich) gut zum Birchermüsli passten. Zu guter letzt noch eine im Süden Italiens erprobte Kombination: Cornetti (Croissant mit Aprikosenfüllung) und Moscato di Noto (von Planeta). Der Moscato ist zwar schon am Gipfel seiner Entwicklung angelangt, aber es gibt ihn ja auch noch jünger. Der Wein offenbart jedenfalls ein breites Spektrum sizilianischer Aromenvielfalt: Arancia, kandierte Orange, getrocknete Dattel, aber auch würzige Noten, wie Kardamom und eingelegter Ingwer. Einfach perfekt zum Cornetti (das an sich schon eine Wohltat war).

Dank an Guntram für die Probe. Die Phantasie ist angeregt. Bei den nächsten Frühstücken wird weiterexperimentiert. Die ersten Ideen: Mostello, La Face Cachée und Co.

 

 

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